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Trans Bayerwald-Wegepate

Interview mit Martin Eiberweiser

Mit Martin Eiberweiser sprechen wir über den Outdoorsportverein Ski und Bike Deggendorf und die Vorzüge, die der Bayerische Wald so zu bieten hat. Martin ist ein absoluter Naturliebhaber und kann auch die Kinder und Jugendlichen im Verein für den Outdoorsport begeistern. Er weiß die Möglichkeiten der Natur zu schätzen, aber wichtig ist ihm auch, dass man die Natur achtet und einander respektvoll begegnet. 

HANSE: Martin, du hast uns erzählt, dass du bei Ski und Bike aktiv bist. Was ist da eigentlich deine Aufgabe?
MARTIN: Ja, aktiv ist gutgesagt, denn ich bin da seit 2004 in der Vorstandschaft und seit 2014 bin ich erster Vorsitzender. Wir haben als Outdoorsportverein Sommer wie Winter und für alle Altersklassen, also auch schon angefangen von den Kindern ab drei bis vier Jahren, ein entsprechendes Angebot, damit wir sie mit Natursport begeistern können. Aktuell haben wir annähernd 1000 Mitglieder, die Nachfrage ist also gut. Leider ist sie durch Corona etwas stagniert, aber in den Vorjahren haben wir immer wieder 50 bis 100 Mitglieder neu dazu gewonnen, gerade auch mit dem Angebot für den Kinder- und Jugendsport.

HANSE: Super. Deggendorf ist für euch dann ja eigentlich auch ein super Ort zum Starten, oder?
MARTIN: Ja, Deggendorf hat große Vorzüge. Wir haben von der Donau 320 Höhenmeter bis zum höchsten Gipfel, das ist der Breitenauerriegel mit knapp über 1100 Meter. Der ist zwar schon im Landkreis Regen, aber das ist eine Art zusammenhängendes Gebiet. Da können wir wirklich von der Haustür weg, von Deggendorf, aus auf das Rad steigen und dann die Vielfalt der Natur bei uns im vorderen Bayerischen Wald genießen.

HANSE: Wenn du, Martin, die Kinder schon mit ins Training nimmst, erklärt ihr ihnen ja dann auch, wie man sich im Wald verhalten soll. wie es einfach miteinander geht, richtig? Das ist in der Jugendarbeit wahrscheinlich auch ein Thema.
MARTIN: Ja, das ist richtig, denn unser Sport stört in dem Sinne die Natur. Wir legen beim Kindertraining Wert darauf, die Technik und Kondition langsam aufzubauen, dies lernen sie von unseren entsprechend ausgebildeten Trainern. Außerdem legen wir sehr großen Wert darauf, dass sie auch ein Gespür für die Natur bekommen. Das heißt sie lernen, wie man sich in der Natur verhält, gegenüber der Natur selbst und auch gegenüber den Menschen, die wir natürlich auch beim Wandern und beim Laufen treffen. Die Outdoorsportarten sind immer vielfältiger geworden und aus diesem Grund muss man Wege finden, wie man miteinander und auch mit der Natur am besten auskommt.

MONA: Das ist aber wahrscheinlich nicht nur bei den Kleinen so, oder? Da wird man die Großen genauso bei der Nase packen müssen.
MARTIN: Wir müssen letztendlich bei allen Altersgruppen ansetzen und die beste Kombination ist die, wenn die Eltern schon aus dem Natursport kommen. In Deggendorf gibt es verschiedene Vereine, beispielsweise den Alpenverein, die Naturfreunde, den Waldverein und den Laufverein. Man merkt, wenn die Eltern schon sensibilisiert sind, dann geht es bei den Kindern umso besser.

HANSE: Du bist ja wahrscheinlich mit viel Herzblut dabei, wenn du bei so einem großen Verein Vorstand bist. Was liegt dir am Herzen beim Biken im Bayerischen Wald? Was wünschst du dir?
MARTIN: Also bei mir war Ausgangspunkt, dass ich durch meine Eltern schon von früher Kindheit an zum Natursport gekommen bin. Wir sind zum Wandern und zum Bergsteigen gefahren, denn man hat im Bayerischen Wald ja auch leichte Klettermöglichkeiten - so bin ich in das Ganze eingeführt worden. Ich bin dann verstärkt zum Radfahren und zum Skilanglauf gekommen. Ich denke das Wichtigste ist, dass man schätzt, was man vor der Haustür hat und das für seine Freizeitgestaltung, zur Erholung und zur Förderung der Gesundheit nutzt - einfach auch um ein Pendant zum Arbeitsleben zu haben. Man kann das, was man vor der Haustür hat, von der Donau bis zum Dreitannenriegel wirklich wunderbar nutzen, wenn man sich richtig verhält.
Das ist der Unterschied zu den Alpen, denn der Bayerische Wald ist eben ein Mittelgebirge. Er bietet sehr viel, ist aber zusätzlich noch ein bisschen ruhiger und bietet somit den Entspannungsfaktor, der glaube ich hier noch mal ein bisschen höher ist. Ich war letztes Wochenende in Südtirol und da ist es natürlich auch schön, weil man höher rauf kommt, aber bei uns ist es einfach entspannter. Vor allem, wenn es nach der Arbeit oder am Wochenende direkt von der Haustür weggeht.

MONA: Und was können wir jetzt genau tun, dass wir uns im Wald richtig verhalten? Vor allem auch in Bezug auf, wie sagt man, ein respektvolles Miteinander?
MARTIN: Es gibt bestimmte Regeln, die man erst mal kennen muss, und dann natürlich in der Praxis auch einhält. Also erstens, dass man schonend mit der Natur umgeht. Wir haben ausreichend Wege in unterschiedlicher Schwierigkeit- von der Forststraße über einen normalen Weg, über den trailigen Pfad, sodass wirklich jeder seinen Schwierigkeitsgrad und das, was ihm Spaß macht, suchen kann. Da gerade sollte man im gegenseitigen Miteinander aufpassen. Sind Wanderer unterwegs? Sind Läufer unterwegs? Der Wald ist natürlich auch als Forstgebiet und als Naturschutzgebiet zu achten. Die gegenseitige Rücksichtnahme, das ist das Wesentliche, wie man am besten miteinander auskommt.

HANSE: Martin, Deggendorf ist ja das Tor zum Bayerischen Wald, wie man immer so schön sagt und die Outdoorbegeisterung hat zugenommen. Hat sich das gewandelt oder sind es irgendwo mehr Leute geworden, also gibt es mehr Biker, mehr Wanderer? Was hast du da für Erfahrungen?
MARTIN: Zu den Vorzügen der Mittelgebirgslandschaft kommt bei uns dazu, dass wir natürlich verkehrsgünstig gelegen sind. Man merkt es im Sommer wie im Winter, dass die Menschen aus dem Münchener Bereich, aus dem Regensburger Bereich und auch von Passau rauffahren, um Deggendorf als Eingangspunkt zum Bayrischen Wald zu nutzen. Man hat den Vorteil, dass man unten in der Donaulandschaft starten kann und dann bis rauf in die Höhen mit den unterschiedlichen Landschaften gelangt und sie erlebt. Im Vergleich zu den Alpen steht man kaum oder überhaupt nicht im Stau. Aus dem Münchener Bereich ist man eigentlich in einer guten Fahrstunde an den Parkplätzen am Donaugelände im Rusel-Gebiet. Das hat sich mittlerweile auch rumgesprochen. Wir sind für die Stadtregion München, Landshut und Regensburg eine gute Gegend für Tagesausflüge. Es gibt außerdem Übernachtungsmöglichkeiten von einer einfachen Pension bis zum super ausgestatteten Hotel. Wir können als im Vergleich zu anderen Regionen gut mithalten.

HANSE&MONA: Vielen Dank Martin, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast. Wir haben wirklich gemerkt, was die Region alles zu bieten hat.

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Wegepate Martin Eiberweiser am Gessinger Stein bei Deggendorf - © Tourismusverband Ostbayern e.V., Foto: Norman Bielig